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Titre de l’article Traumaerfahrungen und Glutamat im Frontalkortex hilfesuchender Patient*innen eines Früherkennungszentrums für Psychosen
Code d’article P18
Auteurs
  1. Miriam Stüble Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universität Bern Conférencier
  2. Chantal Michel University of Bern
  3. Johanna Klar Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie Bern, Universität Bern, Schweiz
  4. Arndt-Lukas Klaassen Inselspital, Universitätsspital Bern
  5. Johannes Slotboom Universitätsspital Bern - Inselspital, Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie
  6. Michael Kaess Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universität Bern
  7. Jochen Kindler Psychiatry Baselland, Hospital of Child and Adolescent Psychiatry, Liestal, Basel-Landschaft , Switzerland
Forme de présentation Poster
Domaines thématiques
  • T19 - Psychosis
Résumé (Abstract) Einleitung
Glutamat ist ein exzitatorischer Neurotransmitter, der im Frontalhirn von Patient*innen mit chronischen Psychosen reduziert ist und mit Negativsymptomen in Verbindung gebracht wird. Bei Patient*innen mit erhöhtem Psychoserisiko wurden sowohl erniedrigte als auch erhöhte Werte von Glutamat berichtet. Weiters mehren sich Hinweise, dass traumatische Erfahrungen die Entstehung von Psychosen beeinflussen können. Ziel dieser Studie war es, Zusammenhänge von Glutamat und Traumaerfahrungen bei hilfesuchenden Patient*innen aus einem spezialisierten Früherkennungszentrum für Psychosen zu untersuchen.

Methoden
Anhand eines Querschnittsdesigns wurden 74 hilfesuchende Patient*innen und 33 gesunde Kontrollproband*innen in die Analyse eingeschlossen. Mittels Singlevoxel -MEGA-PRESS-Sequenz in einer 3-Tesla Magnetresonanzspektroskopie wurde die Glx (Glutamat + Glutamin) Ratio im linken dorsolateralen Präfrontalkortex bestimmt. Traumaerfahrungen (Emotionaler Missbrauch, körperlicher Missbrauch, sexueller Missbrauch, emotionale Vernachlässigung und körperliche Vernachlässigung) wurden mittels Trauma and Distress Scale (TADS) von den hilfesuchenden Patient*innen erhoben. Gruppenunterschiede wurden mittels Wilcox-Test und Zusammenhänge mit den TADS Summenwerten mittels Pearson-Korrelationen berechnet.

Ergebnisse
Die Analysen ergaben eine signifikant erhöhte Glx Konzentration bei hilfesuchenden Patient*innen im Vergleich zu gesunden Kontrollproband*innen (p=0.019, r=0.23). Dieser Zusammenhang blieb nach Kontrolle für Medikation bestehen wobei sich der Effekt des Zusammenhangs verstärkte (p=0.002, r=0.36). Weiter wurde ein signifikant negativer Zusammenhang (r=-0.328, p=0.048) zwischen der Glx Konzentration mit körperlichem Missbrauch bei den hilfesuchenden Patient*innen gefunden, die keine Medikation einnahmen.

Fazit & Ausblick
In Vorstudien wurden Veränderungen der Glx Ratio im Psychose-Risikostadium gefunden, wobei die Bedeutung dieser Veränderungen unklar ist. Unsere Resultate stützen frühere Studien, die auf einen anfänglichen Anstieg von Glx bei der Entwicklung von psychotischen Störungen hindeuten. Der negative Zusammenhang zwischen dem Glx Ratio mit Traumaerfahrungen könnte auf eine kompensatorische Erhöhung hinweisen um erste Symptome abzumildern – eine Kompensation die durch Traumaerfahrungen möglicherweise negativ beeinträchtigt wird.