Sprache/n: Deutsch ohne Simultanübersetzung
11:00 Uhr
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Und wer fragt nach uns - Generationenperspektive aus Sicht der Angehörigen
Dr. med. Hans Kurt | Aktionsbündnis Psychische Gesundheit Schweiz | Switzerland
Lisa Bachofen | Vereinigung Angehöriger Psychisch Kranker VASK | Switzerland
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Autoren:
Dr. med. Hans Kurt | Aktionsbündnis Psychische Gesundheit Schweiz | Switzerland
Lisa Bachofen | Vereinigung Angehöriger Psychisch Kranker VASK | Switzerland
Wir werden alle in Familien geboren, werden erwachsen, gründen selbst eine Familie und freuen uns darauf, Grosseltern zu werden. Wir pflegen die Verwandtschaft und wissen Geschichten aus Generationen. Tritt eine ernsthafte psychische Erkrankung bei einem unserer Familiemitglieder auf, ändert sich das Familiengefüge. Anstatt Ablösung kann eine lebenslange Kinder- und Elternschaft entstehen. Eltern müssen auf liebgewordene Vorstellungen über ihre Kindern verzichten, eine berufliche Karriere bleibt verbaut, ein Heirat wird es wohl nie geben. Es plagen Sorgen, wie wird es nach Tod der Eltern mit dem psychisch beeinträchtigten Familienmitglied weitergehen. Geschwister fühlen sich verantwortlich gegenüber dem kranken Bruder oder Schwester und gleichzeitig befürchten sie, die Krankheit breche auch bei ihren eigenen Kindern aus. Und die Verwandtschaft reagiert vielleicht mit Vorwürfen, Rückzug oder Unverständnis.
Nach einem kurzen fachlichen Input werden betroffene Angehörige zu Wort kommen. Dann sollen die generationellen Aspekte einer psychischen Erkrankung in einer Familie diskutiert werden. Und wer fragt nach uns? Auf diese Frage müssen Antworten gesucht werden. Was brauchen Angehörige, um ihre Aufgaben und Sorgen bewältigen zu können? Was muss geschehen, dass psychische Erkrankungen nicht über Generationen entweder zum Tabu oder zur Last werden? Und wie begegnen wir der Herausforderung, dass die kommenden Generationen mehr und mehr unter psychischen Belastungen leiden werden?