15:00 Uhr
Mediengebrauchsstörungen- Differentialdiagnostik, Komorbidität und Interventionsplanung
Dr. Oliver Bilke-Hentsch | Luzerner Psychiatrie | Switzerland
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Autor:
Dr. Oliver Bilke-Hentsch | Luzerner Psychiatrie | Switzerland
Seit etwa 15 Jahren werden die medienassozierten Störungen (sog. " Internetsucht") klinisch gesehen, zumeist im Kontext von Komorbiditäten wie Depression, ADHS oder Angststörungen bzw. stoffgebunden Suchtformen.
Während in der Praxis und auch im öffentlichen Interesse de facto die Internet gaming internet disorder und webbasierte Glücksspielstörungen in den letzten Jahren von Bedeutung waren, zeigten epidemiologische Befunde seit langem die hohe Verbreitung von Nutzungsstörungen der sozialen Medien auch und vor allem bei jungen Mädchen und Frauen.
Die IBS femme Studie klärte zumindest zum Teil die hoch unterschiedliche Inanspruchnahme von Beratungsleistung und die bestehende Komorbidität bei Frauen mit Mediengebrauchsstörungen.
Durch Anpassung von Beratungs- und Therapieangeboten konnte dieser Situation zum Teil entgegengewirkt werden.
Im Rahmen der Leitlinienentwicklung verschiedener Fachgesellschaften unter Federführung wird aktuell auch eine S1 Leitlinie zu Social media use disorder erarbeitet.
In diesem Kurs werden aus allen drei Themenbereichen (gaming disorder, social media addiction, Glücksspiel) aktuelle klinische und empirische Befunde, eine standardisierte (Differential-) Diagnostik, therapeutische und psychoedukative Konzepte und klinische Erfahrungen in verschiedenen Altersgruppen dargestellt und gern auch anhand von Fällen der teilnehmenden KollegInnen erarbeitet.
15:15 Uhr
Using mobile assessments to characterize mental and physical health behaviors in youth (mSanté study)
Jennifer Glaus | CHUV - Département de psychiatrie | Switzerland
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Autoren:
Konstantin Drexl | CHUV - Département de psychiatrie | Switzerland
PhD Sébastien Urben | CHUV - Département de psychiatrie | Switzerland
Prof. Dr. Kerstin von Plessen | CHUV - Département de psychiatrie | Switzerland
Jennifer Glaus | CHUV - Département de psychiatrie | Switzerland
Background: Lifestyle is a key determinant of physical and mental health. Reducing unhealthy behaviors, such as inadequate sleep, physical inactivity and poor diet in youth may prevent serious long-term consequences on physical and mental health, but empirical findings on the dynamic interrelationships of multiple behavioral health domains are scarce. The overall goal of this research is to examine the interrelationships between sleep, physical activity, diet and emotional states in youth using ambulatory assessments.
Methods: We will recruit a total of 100 participants aged 10-17 years from diverse clinical and community settings. Baseline information on demographic characteristics, health behaviors, social functioning, medical and psychological health will be collected. Participants will engage in multiple waves of intensive longitudinal assessments including continuous actigraphy and Ecological Momentary Assessment (EMA) accompanied by punctual trait-level self-reports.
Results: Using an original, innovative, holistic and integrative approach, this project will examine the key factors of mental and physical health and their inter-relationships and provide real-time portraits of adolescents’ daily life.
Conclusions: The findings of this study will allow identifying specific physical and mental health targets for future early detection and prevention strategies. Moreover, the use of mobile technologies opens new opportunities for the implementation of ecological momentary interventions.
15:30 Uhr
Soziale Medien: Die jugendliche Perspektive auf Social Media-Sucht, Coping-Mechanismen und andere Herausforderungen
Gianluca Coccitti | Jugendparlament Kanton Zürich | Switzerland
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Autoren:
Nicolo Carle | Jugendparlament Kanton Zürich | Switzerland
Amélie Galladé
Olivier Jacot
Robin Angst
Daria Kutuzova
Janis Jeanrenaud
Mischa Isele
Paul Carle
Sarah Koller
Gianluca Coccitti | Jugendparlament Kanton Zürich | Switzerland
Hintergrund/Zielsetzung
Wir sind eine Delegation von Mitgliedern des offiziell anerkannten Jugendparlaments Kanton Zürich, dem grössten Jugendparlament der Schweiz. Als junge Menschen möchten wir psychischen Stress und strukturelle Probleme in unserer Gesellschaft ansprechen, welche den Alltag von uns Jugendlichen direkt beeinflussen. Unser Poster und unsere Präsentation behandeln ähnliche Themen mit dem Ziel, durch unsere Inputs ein grösseres Publikum zu erreichen.
Methode
In Zusammenarbeit mit dem ZKGJPP-Präsidenten und SKJPP-Mitglied Matthias Köster, einem aktiven Kinder- und Jugendpsychiater, haben wir die Herausforderungen durch die neuen sozialen Medien diskutiert und wie diese die psychische Gesundheit von uns Jugendlichen beeinflussen.
Resultate
Unter anderem kritisieren wir…
die mangelnden Kompetenzen von Kontaktpersonen bezüglich sozialer Medien, z.B. von Lehrpersonen
den Aufbau und die Struktur der Algorithmen von sozialen Medien, welche
darauf ausgerichtet sind Nutzer_innen möglichst lange auf den Plattformen zu behalten, was zu einem grösseren Risiko von Social Media-Sucht führt
(Noroozi et al. 2021. DOI: 10.1155/2021/2556679)
Ausserdem haben wir diskutiert…
das Problem des konstanten Vergleichens mit Influencer_innen und die daraus folgenden positiven und negativen Effekte
(Vuong et al. 2021. DOI: 10.3390/ijerph182413222 )
die schnell gelangweilte Jugend, die aufgrund einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne ständig neue externe Inputs braucht und nicht mehr mit Langeweile umgehen kann
das tabuisierte Thema der Pornosucht, speziell auch die Herausforderungen durch neue aufgekommene Plattformen wie Only Fans.
(Alexandraki et al. 2018. DOI: 10.1556/2006.7.2018.34)
Schlussfolgerung
Mit der Benennung der Herausforderungen aus der Sicht von uns Jugendlichen möchten wir die Gäste am SKGJPP-Kongress zum Nachdenken anregen, auf die Probleme und den Handlungsbedarf aufmerksam machen und mögliche Lösungen diskutieren. Die neuen Formen der sozialen Medien gehören heutzutage zu unseren Leben, sodass ein offener und generationenübergreifender Dialog stattfinden sollte, um die genannten Herausf