Störwirkung von Strassenverkehrslärm bei tiefen Geschwindigkeiten
Projekt des Umwelt- und Gesundheitsschutzes (UGZ) der Stadt ZH in Zusammenarbeit mit dem BAFU:
Die Stadt Zürich kommt der gesetzlichen Verpflichtung zur Lärmsanierung an der Quelle in einem ersten Schritt und soweit verhältnismässig mit Temporeduktionen nach.
Aus Untersuchungen ist bekannt, dass der Effekt akustisch feststellbarer Pegelminderungen weit positiver wahrgenommen wird, als dies die Messwerte vermuten lassen würden. Bereits kleine messtechnisch nachweisbare Pegelreduktionen von 1-2 dB(A) als Folge von Verkehrsberuhigungsmassnahmen können zu überproportionalen Abnahmen der Belästigung führen.
Die vorgestellte Studie geht deshalb der Frage nach, wie stark die subjektiv empfundene Störwirkung bei einer Temporeduktion von 50 km/h auf 30 km/h abnimmt und welcher tatsächlichen Dezibel-Reduktion die Signalisationsänderung entspricht.
In den Jahren 2017 bis 2020 wurde die Störwirkung an insgesamt 15 Strassenabschnitten mit einer Interventionsstudie erhoben. Insgesamt sind ca. 1300 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner zweimal im Abstand von jeweils mind. einem Jahr, vor und nach dem Regimewechsel von 50 km/h auf 30 km/h mit einem Fragebogen befragt worden.
Im Vortrag werden die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Befragung präsentiert.
Mark Brink, PD Dr phil.
Senior Scientist
Office fédéral de l'environnement
Mark Brink arbeitet im Bundesamt für Umwelt in Bern als Spezialist für Lärmwirkungen und ist Privatdozent an der ETH Zürich im Departement Umweltsystemwissenschaften. Seine Tätigkeitsschwerpunkte sind Auswirkungen des Lärms auf Belästigung und Schlaf. Er ist externer Berater der WHO im Bereich Umweltlärm und war als Mitglied der GDG (Guideline Development Group) einer der Autoren der 2018 publizierten WHO Environmental Noise Guidelines. Mark Brink ist Vizepräsident der International Commission on Biological Effects of Noise (ICBEN) und amtet zudem als Sekretär der Eidgenössischen Kommission für Lärmbekämpfung (EKLB).
Animation
Erik Bühlmann hat 2006 sein Studium als dipl. Phil. Nat. Geograph an der Universität Bern abgeschlossen und im Jahr 2017 einen MBA (Master of Business Administration)-Abschluss an der University of Bradford (UK) erworben. Er leitet seit 2015 den Bereich Forschung & Entwicklung bei Grolimund + Partner AG, ein hochspezialisiertes und schweizweit tätiges Ingenieurbüro im Umweltbereich mit eines seiner wichtigsten Kerngebiete in der Akustik und im Lärmschutz. Er engagiert sich als aktives Mitglied und Präsident verschiedener nationaler und internationaler Normierungsgremien im Bereich Akustik und ist Mitglied des Vorstands der Schweizerischen Gesellschaft für Akustik SGA-SSA.
Erik Bühlmann
Co-Teamleiter Belagsakustik und Leiter Forschung & Entwicklung
Grolimund + Partner AG
Ruheschutz und Raumplanung
Siedlungen sollen in ihrer Ausdehnung begrenzt und unter Berücksichtigung einer angemessen Wohnqualität nach innen entwickelt werden. Für die Erstellung von zusätzlichem Wohnraum in den Siedlungen müssen viele lärmrechtliche Ausnahmen gewährt werden. Die diesbezüglichen kantonalen Unterschiede in der Praxis erschweren die Planungssicherheit von Bauvorhaben. Das Referat beschreibt die sich in der Vernehmlassung befindende Gesetzesänderung. Diese hat zum Ziel, die raumplanerischen Zielsetzungen besser mit dem Schutz der Bevölkerung vor Lärm abzustimmen.
Fredy Fischer Dipl. Bauingenieur FH
Stv. Chef Abteilung Lärm & NIS
Bundesamt für Umwelt
Fredy Fischer arbeitet im Bundesamt für Umwelt in Bern. Er ist stellvertretender Chef der Abteilung Lärm und NIS und leitet die Sektion Eisenbahnlärm. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehören die Begrenzung der Lärmemissionen der Eisenbahn, Die Thematik Ruheschutz und Raumplanung und die Bereitstellung von Daten zur Lärmbelastung in der Schweiz.
Wie klingt die Schweiz in 3D? Wettbewerb und Karte der 3D-Aufnahmen
La SGA-SSA a lancé le concours «Les paysages sonores 3D de la Suisse» : Elle décerne un prix pour l'enregistrement sonore 3D binaural le plus impressionnant et recherche de courts enregistrements binauraux (tête artificielle) en 3D de paysages sonores helvétiques, de situations quotidiennes ou de performances musicales, d'une durée allant de 1½ à 6 minutes au maximum, illustrés par une vidéo ou un image fixe. La date limite d'inscription est fixée au 31 décembre 2021. Beat Hohmann présentera l'état actuel.
Au-delà des contributions au concours, d'autres enregistrements binauraux de paysages sonores ou de musique sont à disposition sur la carte des enregistrements 3D, par exemple des illustrations acoustiques pour des publications. Les possibilités et limitations de cette application complémentaire seront brièvement mentionnées.
Beat W. Hohmann, Dr sc. techn ETH
Akustik-Experte
Beat W. Hohmann war nach seinem ETH-Studium der Elektrotechnik und seiner Dissertation zur "Gehörschädlichkeit von Impulslärm" für die Prävention der Suva tätig, zuletzt als Leiter des Bereichs Physik. Eine seiner Hauptaufgaben war die Verhütung von Gehörschäden bei der Arbeit und in der Freizeit. Für seine während 30 Jahren immer wieder aktualisierte Suva-Schrift "Musik und Hörschäden" erhielt er 2017 den Prix Colladon der SGA-SSA. Seit seiner Pensionierung befasst er sich vermehrt mit der akustischen Qualität öffentlicher Aussenräume, dokumentiert Geräusch- und Klanglandlandschaften mit 3D-Tonaufnahmen in Mehrkanal- und Binaural-Technik und engagiert sich für (und geniesst!) die räumliche Wiedergabe von Musik.
Störwirkung von Strassenverkehrslärm bei tiefen Geschwindigkeiten
Projekt des Umwelt- und Gesundheitsschutzes (UGZ) der Stadt ZH in Zusammenarbeit mit dem BAFU:
Die Stadt Zürich kommt der gesetzlichen Verpflichtung zur Lärmsanierung an der Quelle in einem ersten Schritt und soweit verhältnismässig mit Temporeduktionen nach.
Aus Untersuchungen ist bekannt, dass der Effekt akustisch feststellbarer Pegelminderungen weit positiver wahrgenommen wird, als dies die Messwerte vermuten lassen würden. Bereits kleine messtechnisch nachweisbare Pegelreduktionen von 1-2 dB(A) als Folge von Verkehrsberuhigungsmassnahmen können zu überproportionalen Abnahmen der Belästigung führen.
Die vorgestellte Studie geht deshalb der Frage nach, wie stark die subjektiv empfundene Störwirkung bei einer Temporeduktion von 50 km/h auf 30 km/h abnimmt und welcher tatsächlichen Dezibel-Reduktion die Signalisationsänderung entspricht.
In den Jahren 2017 bis 2020 wurde die Störwirkung an insgesamt 15 Strassenabschnitten mit einer Interventionsstudie erhoben. Insgesamt sind ca. 1300 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner zweimal im Abstand von jeweils mind. einem Jahr, vor und nach dem Regimewechsel von 50 km/h auf 30 km/h mit einem Fragebogen befragt worden.
Im Vortrag werden die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Befragung präsentiert.
Simone Mathieu
Chef de projet Protection contre le bruit
Protection de l'environnement et de la santé Zurich
Simone Mathieu hat an der ETH Zürich Umweltnaturwissenschaften studiert und arbeitete anschliessend während mehreren Jahren als Arbeitshygienikerin bei der F. Hoffmann-La Roche in Basel. Darauf folgte eine zweijährige Tätigkeit im Lärmschutz bei der ewp AG in Effretikon, bevor vor gut sieben Jahren der Wechsel zur Fachstelle Lärmschutz beim Umwelt- und Gesundheitsschutz der Stadt Zürich folgte. Simone Mathieu ist an der Umsetzung der Lärmschutzstrategie der Stadt Zürich in den Bereichen Strassenlärmschutz und Verbesserung der akustischen Aufenthaltsqualität im Aussenraum beteiligt. Sie ist auch in der entsprechenden Fachgruppe des Cercle Bruit 'Klangraumgestaltung' engagiert. Als Fachspezialistin betreut sie die unterschiedlichsten Projekte an der Schnittstelle zu Forschung und Praxis, unter anderem ist sie z.B. für die Entwicklung des Strassenlärm-Demonstrators oder für die die Erhebung von quantitativen Grundlagen zum Autoposerlärm zuhanden politscher Entscheidungsträger zuständig.
Technische Lärmbekämpfung – oder das verflixte letzte dB
In vielen Industriezweigen spielt der Lärmschutz noch eine untergeordnete Rolle. In der Folge tauchen die Probleme wegen Lärmemissionen (Stichwort Deklarationspflicht, Vibrationen, Arbeitnehmerschutz, etc.) oft in einer späten Projektphase auf. Die Herausforderung besteht darin, die Hersteller oder Betreiber von Maschinen, Fahrzeugen oder sonstigen technischen Anlagen bezüglich Lärmschutz möglichst zielführend zu unterstützen.
Es werden folgende Themen beleuchtet:
Stefan Rüegsegger
Elektro-Ing. ETH, Acousticien SSA
Sonotronex AG
Stefan Rüegsegger hat im Jahr 1984 die Passion für Akustik beim Lautsprecherbau-Hobby entdeckt, 1994 sein Studium in Elektrotechnik an der ETHZ abgeschlossen und danach 13 Jahre als Entwickler/Systemingenieur bei Siemens für Projekte im Bereich digitaler Signalverarbeitung gearbeitet. Danach war er 9 Jahre als Leiter Engineering Lärmschutz bei Vibraplast AG tätig. Seit 2016 ist er geschäftsführender Akustiker bei Sonotronex AG.
Störwirkung von Strassenverkehrslärm bei tiefen Geschwindigkeiten
Projekt des Umwelt- und Gesundheitsschutzes (UGZ) der Stadt ZH in Zusammenarbeit mit dem BAFU:
Die Stadt Zürich kommt der gesetzlichen Verpflichtung zur Lärmsanierung an der Quelle in einem ersten Schritt und soweit verhältnismässig mit Temporeduktionen nach.
Aus Untersuchungen ist bekannt, dass der Effekt akustisch feststellbarer Pegelminderungen weit positiver wahrgenommen wird, als dies die Messwerte vermuten lassen würden. Bereits kleine messtechnisch nachweisbare Pegelreduktionen von 1-2 dB(A) als Folge von Verkehrsberuhigungsmassnahmen können zu überproportionalen Abnahmen der Belästigung führen.
Die vorgestellte Studie geht deshalb der Frage nach, wie stark die subjektiv empfundene Störwirkung bei einer Temporeduktion von 50 km/h auf 30 km/h abnimmt und welcher tatsächlichen Dezibel-Reduktion die Signalisationsänderung entspricht.
In den Jahren 2017 bis 2020 wurde die Störwirkung an insgesamt 15 Strassenabschnitten mit einer Interventionsstudie erhoben. Insgesamt sind ca. 1300 zufällig ausgewählte Einwohnerinnen und Einwohner zweimal im Abstand von jeweils mind. einem Jahr, vor und nach dem Regimewechsel von 50 km/h auf 30 km/h mit einem Fragebogen befragt worden.
Im Vortrag werden die wichtigsten Erkenntnisse aus dieser Befragung präsentiert.
Stefanie Rüttener-Ott
Fachbereichsleiterin Lärmschutz und NIS
Umwelt- und Gesundheitsschutz Stadt Zürich
Stefanie Rüttener hat das Studium 1988 als dipl. Natw. Geophysik an der ETH Zürich abgeschlossen und ist seit 2010 diplomierte Akustikerin SGA. Sie arbeitete über 25 Jahre bei verschiedenen Ingenieurbüros im Bereich Umwelt mit Fokus Lärmschutz. Seit 2013 ist sie Fachbereichsleiterin der Fachstelle Lärmschutz und NIS beim Umwelt- und Gesundheitsschutz Stadt Zürich. Stefanie Rüttener ist die Schirmherrin der 2020 vom Stadtrat verabschiedeten Lärmschutzstrategie mit den Handlungsfeldern Strassenverkehrslärm, Lärmvorsorge beim Planen und Bauen und Alltagslärm. Sie ist aktuell Mitglied der Normierungs- und Forschungskommission Lärmschutz des VSS, leitet die Fachgruppe Lärmermittlung des Cercle Bruit und ist auch in dessen Vorstand engagiert.
Présentateur
Mike Thoms
Ingénieur
Ingenieurbüro Mike Thoms
Mike Thoms hat sein Studium des Bauingenieurwesen an der Universität Stuttgart mit seiner Diplomarbeit am Fraunhofer-Institut für Bauphysik und Institut für Akustik und Bauphysik der Universität Stuttgart über das Thema "Luftschalldämmung ein- und zweischaliger sowie aufblasbarer Konstruktionen aus Folien und Membranen unter Variation von akustischen, konstruktiven und mechanischen Parametern" 2003 abgeschlossen. Nach dem Studium zog es ihn bedingt durch seinen Geburtsort Konstanz wieder Richtung Berge und damit in die Schweiz. Die ersten fünf Jahre seines Berufslebens war er bei der Firma Grolimund + Partner in Aarau in den Bereichen Lärm, Bau- und Raumakustik tätig, bevor er 2008 sein eigenes Ingenieurbüro für Lärmschutz und Akustikberatungen in Burgdorf gegründet hat. Seit 2013 ist er diplomierter Akustiker SGA und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Akustik. Im Januar 2020 wurde Mike Thoms in das neue Verzeichnis Gutachter SIA aufgenommen.
Aktuelle und zukünftige Trends für die Entwicklung akustischer Materialien
Viele Lösungen für Schallabsorption und Schwingungsisolation sind schon lange bekannt, und werden erfolgreich eingesetzt. Wie kann man aber bessere Ergebnisse mit weniger Material, dünneren Schichten oder leichteren Strukturen erreichen? Besonders bei tiefen Frequenzen oder dort wo sehr leichte Materialien gefragt sind, kann die Forschung mittels Simulationen und innovativen Konzepten Lösungen bieten. Diese Präsentation gibt einen Überblick darüber, wie die Entwicklung und Anwendung detaillierter Modelle erfolgreich zu neuartigen akustischen Materialien führen kann.
Bart Van Damme, Dr.
Scientist
Empa
Dr. Bart Van Damme hat in Gent, Belgien, angewandte Physik studiert. Nach seiner Doktorarbeit im Bereich zerstörungsfreie Prüfung mittels Ultraschall an der KU Leuven hat er ein Postdoc an der EPFL gemacht. Seit 2014 arbeitet er als Vibroakustik-Spezialist an der Abteilung Akustik/Lärmminderung der Empa. Er untersucht elastische Wellen und Schwingungen in Strukturen, Metamaterialien und Schallabsorbern.