Programmübersicht

Der e-Kongress findet am Freitag, 28. August 2020 statt. Der e-Vorkongress vom 27. August 2020 richtet sich spezifisch an Studierende und Assistenzärzte in Aus- und Weiterbidlung.

Die Kongressinhalte werden live übertragen und sind nur zum geplanten Zeitpunkt verfügbar. Das Industrieprogramm wird aufgezeichnet und bleibt für 30 bzw. 15 Tage online zugänglich.

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Alle Keynote-Referate sowie ein Teil des Industrie-Programms werden simultan übersetzt. Sie haben jeweils direkt im Live-Stream die Möglichkeit auf Ihren gewünschten Srachkanal zu wechseln.


Keynote Speaker

  • Bruno Falissard
    Bruno Falissard INSERM, Paris
    Bruno Falissard

    Penser le futur de la psychiatrie pour enfant et adolescents : mais, finalement, de quoi parle-t-on ?

    >> TEASER

    La psychiatrie de l'enfant et de l'adolescent connaît dans tous les pays une période de croissance et de grandes tensions. En effet, nous sommes à la croisée de nombreuses injonctions paradoxales : beaucoup de jeunes patients souffrant de troubles mentaux graves ne sont pas traités alors qu'il existe une pression pour fournir des traitements aux enfants et aux adolescents sans réels problèmes. La science est censée montrer la voie mais il n'est pas possible d'avoir un cadre théorique global incluant les gènes, l'esprit, le corps et la culture. Les mots "santé mentale" apparaissent partout alors que la "psychiatrie" disparaît progressivement ; les assurances santé exigent des traitements efficaces mais ne permettent pas de prendre le temps nécessaire à ces traitements... Pour résoudre ce puzzle, nous devons sélectionner des priorités claires, celles qui amélioreront réellement la situation : la lutte contre la violence (en particulier au sein des familles) ; la formation des parents et des enseignants ; l'organisation efficace des systèmes de soins, des soins primaires aux services hautement spécialisés.

  • Susanne Walitza
    Susanne Walitza Psychiatrische Universitätsklinik Zürich
    Susanne Walitza

    Internetbezogene Störungen: Aktueller Stand und Zukunftsperspektiven

    Das Internet und digitale Medien spielen in unterschiedlichen Lebensbereichen eine immer größere Rolle, besonders bei jungen Menschen. Gleichzeitig wächst die gesellschaftliche Sorge um mögliche Gefahren und Risiken der Digitalisierung. Bei steigenden Prävalenzen internetbezogener Störungen, insbesondere in der Gruppe der 12 bis 17-Jährigen, stellen diese eine wissenschaftliche, medizinische sowie gesellschaftspolitische Herausforderung dar.

    Internetbezogene Störungen, oftmals allgemein als Internetsüchte bezeichnet, werden inzwischen als Verhaltenssüchte angesehen. Klinische sowie neurobiologische Forschungsergebnisse weisen hierbei auf eine Ähnlichkeit der Störung zu substanzgebundenen Abhängigkeitserkrankungen hin. Einen besonderen Stellenwert haben im Kindes- und Jugendalter die Sucht nach Online-Spielen sowie nach der Nutzung sozialer Netzwerke. Mit der neuen ICD-11 wird durch die Diagnose „Gaming Disorder“ zumindest die Sucht nach Computerspielen als offizielle Diagnose anerkannt werden. Im Gegensatz zum Substanzkonsum gehören der Medienkonsum und die Digitalisierung heute fest zum Alltag nahezu aller Kinder und Jugendlichen und sind z.B. in der Corona-Krise auch wesentliche Pfeiler der Beschulung und Kommunikation. Internetbezogene Störungen treten oftmals zusammen mit ADHS, Angst- und Zwangsstörungen sowie Depressionen auf. Diese Störungen können Risikofaktoren sein, aber auch durch internetbezogene Störungen verstärkt werden.

    Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle Studienergebnisse zur Phänomenologie, Prävalenz, Pathogenese und Komorbidität internetbezogener Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Vorstellung von Europäischen Consensus-Statements (z.B. zum Umgang mit pathologischem Medienkonsum während der Corona-Krise) liegen. Zuletzt werden zukünftige Entwicklungen in den Bereichen Forschung und Behandlung in der Schweiz sowie in Europa berichtet.

  • Michael  Kaess
    Michael Kaess Universitäre Psychiatrische Dienste (UPD), Bern
    Michael Kaess

    Internetbezogene Störungen: Aktueller Stand und Zukunftsperspektiven

    Das Internet und digitale Medien spielen in unterschiedlichen Lebensbereichen eine immer größere Rolle, besonders bei jungen Menschen. Gleichzeitig wächst die gesellschaftliche Sorge um mögliche Gefahren und Risiken der Digitalisierung. Bei steigenden Prävalenzen internetbezogener Störungen, insbesondere in der Gruppe der 12 bis 17-Jährigen, stellen diese eine wissenschaftliche, medizinische sowie gesellschaftspolitische Herausforderung dar.

    Internetbezogene Störungen, oftmals allgemein als Internetsüchte bezeichnet, werden inzwischen als Verhaltenssüchte angesehen. Klinische sowie neurobiologische Forschungsergebnisse weisen hierbei auf eine Ähnlichkeit der Störung zu substanzgebundenen Abhängigkeitserkrankungen hin. Einen besonderen Stellenwert haben im Kindes- und Jugendalter die Sucht nach Online-Spielen sowie nach der Nutzung sozialer Netzwerke. Mit der neuen ICD-11 wird durch die Diagnose „Gaming Disorder“ zumindest die Sucht nach Computerspielen als offizielle Diagnose anerkannt werden. Im Gegensatz zum Substanzkonsum gehören der Medienkonsum und die Digitalisierung heute fest zum Alltag nahezu aller Kinder und Jugendlichen und sind z.B. in der Corona-Krise auch wesentliche Pfeiler der Beschulung und Kommunikation. Internetbezogene Störungen treten oftmals zusammen mit ADHS, Angst- und Zwangsstörungen sowie Depressionen auf. Diese Störungen können Risikofaktoren sein, aber auch durch internetbezogene Störungen verstärkt werden.

    Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle Studienergebnisse zur Phänomenologie, Prävalenz, Pathogenese und Komorbidität internetbezogener Störungen bei Kindern und Jugendlichen. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf der Vorstellung von Europäischen Consensus-Statements (z.B. zum Umgang mit pathologischem Medienkonsum während der Corona-Krise) liegen. Zuletzt werden zukünftige Entwicklungen in den Bereichen Forschung und Behandlung in der Schweiz sowie in Europa berichtet.


    Curriculum vitae

    Prof. Dr. med. Michael Kaess
    Ordinarius für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Universität Bern
    Direktor und Chefarzt, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (UPD), Bern

    Sein Studium absolvierte er von 1999 bis 2007 an der Universität Heidelberg (Deutschland), an der er 2008 auch promovierte. Seine klinische Ausbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie durchlief er sowohl am Universitätsklinikum Heidelberg als auch am «Orygen Youth Health» in Melbourne (Australien). Aufbauend auf seinen wissenschaftlichen Arbeiten an den Universitäten Heidelberg und Melbourne habilitierte Michael Kaess im Jahr 2015 und wurde daraufhin geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Heidelberg sowie Leiter der Forschungssektion «Translationale Psychobiologie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie».

    Im Fokus der wissenschaftlichen Arbeit von Michael Kaess stehen die Erforschung von Störungen der Stress- und Emotionsregulation im Kontext der menschlichen Entwicklung. Diese werden im Kindes- und Jugendalter besonders häufig im Rahmen der Entstehung von affektiven Störungen oder Borderline-Persönlichkeitsstörungen beobachtet. Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt von Michael Kaess liegt auch in der Kombination seiner neurowissenschaftlichen Forschung mit der Entwicklung und Evaluation moderner Diagnose- und (Psycho-)Therapieverfahren, die letztlich zu einer effektiveren und personalisierten Früherkennung und -intervention führen soll.

    Full CV >>

  • Johannes Hebebrand
    Johannes Hebebrand LVR-Klinikum Duisburg-Essen
    Johannes Hebebrand

    Konsequenzen der kürzlich erfolgten Ermittlung von polygenen Risikoscores für psychische Störungen und psychiatrische Phänotypen

    Johannes Hebebrand and Franziska Degenhardt, Department of Child and Adolescent Psychiatry, Psychosomatics and Psychotherapy, University Hospital Essen, University of Duisburg-Essen

    >> TEASER

    The diagnosis of a monogenic disorder which affects the function of the central nervous system can be accomplished via exome sequencing at the molecular level. If the clinician has a solid hypothesis as to the underlying locus, the respective gene or in some cases a panel of genes can be sequenced directly. Copy number variants underlying complex mental disorders can be detected by use of DNA chips, which are also in use for genome wide association studies (GWAS). An accurate diagnosis provides patients and parents with important information as to the underlying cause and lifetime course of the respective disorder. Self-help groups can be contacted accordingly. The insight into the underlying disorder may also have somatic implications for regular medical check-ups. Finally, recent developments in child neurology also point to the therapeutic implications of genetic findings. The most relevant disorders within the context of childhood and adolescent include intellectual disability, autism spectrum disorders and schizophrenia. Despite the access to diagnostic facilities child and adolescents psychiatrists seem to shy away from making use of these diagnostic possibilities. We provide a pragmatic and clinically oriented overview of these diagnostic potentials while also addressing current limitations and knowledge gaps.

    GWAS for mental/behavioral disorders have now been conducted for more than ten years. The ensuing insight into the genetic basis of mental disorders has virtually exploded. The number of detected loci is continuously expanding as samples and meta-analyses include higher numbers of cases and controls. We are currently able to explain up to 10% of the variance of single complex phenotypes relevant within our field. We have learned that the genetic predispositions to several mental disorders overlap, which contrasts with the rather limited or lack of overlaps for neurological disorders. In addition, overlaps with somatic disorders and metabolic phenotypes have been uncovered, challenging our current mind-body dualism. Child and adolescent psychiatrists need to understand the implications of these novel findings in order to integrate these into their routine clinical work and to participate in discussions pertaining to clinical and societal implications.