Beitragstitel | Ist ambulante forensische Psychotherapie wirksam? |
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Beitragscode | P17 |
Autoren | |
Präsentationsform | Poster |
Themengebiete |
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Abstract |
Einleitung. Ambulante, forensische Psychotherapie (AFP) erwies sich in ausländischen Studien als rückfallsenkend und stabilisierend. Hierzulande ist das unüberprüft. Die Ziele dieser Studie waren die Beschreibung von Personen in AFP und deren Therapieverlauf, die Erfassung der Rückfallrate von Personen mit versus ohne AFP und die Untersuchung von Merkmalen, welche Rückfällige mit und ohne AFP unterscheiden. Methoden. Diese retrospektive Studie schloss 131 Personen ein, die während eines fünfjährigen Zeitraums an einem forensisch ambulanten Dienst zur AFP angemeldet wurden. Von diesen wurden 84 zur AFP angenommen (Therapiegruppe; TG) und 47 abgelehnt (Vergleichsgruppe; VG). Die Daten entstammen den Akten, der Therapieverlauf wurde mit GAF und CGI eingeschätzt, die Rückfälligkeit mit Strafregisterauszügen (SRA). Es gab fünf Messzeitpunkte: Baseline und drei Follow-Ups mit jeweils halbjährlichem Intervall sowie eine Katamnese (ausschliesslich SRA). Ergebnisse. Die TG zeigte punkto GAF und CGI statistisch signifikante Verbesserungen (p = .001 bzw. p = .002) mit jeweils mittleren Effektstärken (Cohens d je .38). Die TG wurde nach einem mittleren Tatgelegenheitszeitraum von 49 Mt. zu 18% erneut straffällig, die VG zu 38%. Kein soziodemografisches Merkmal unterschied die Rückfälligen in der TG von denen in der VG. Fazit und Ausblick. Diese Studie erbrachte erste Hinweise für die Wirksamkeit von AFP. Zukünftige Studien sollten gemäss dem Good Lives Model auch Stärken herausarbeiten. |